Glossar
Erläuterungen zu Begriffen, die Sie auf unserer Website finden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
A
AADC-Mangel: AADC Mangel steht für Aromatische L-Aminosäure-Decarboxylase (AADC)-Mangel. Der AADC-Mangel ist eine seltene genetische Erkrankung, die sich auf das Gehirn auswirkt, eine geringe Muskelspannung bzw. eine geringe Muskelstärke (Muskelhypotonie) verursacht und die Entwicklung des Kindes beeinflusst. Es handelt sich um eine Krankheit, bei der die Kommunikation der Nervenzellen beeinträchtigt ist. Bei AADC-Mangel führt eine Veränderung eines Gens dazu, dass wichtige Signale im Nervensystem nicht mehr transportiert werden. Mehr Informationen auf www.aadc-mangel.de
Adrenalin: Adrenalin, auch Epinephrin genannt, ist ein Hormon, das zur Gruppe der Katecholamine gehört. Katecholamine (auch Catecholamine geschrieben) sind eine biologisch und medizinisch wichtige Gruppe chemischer Stoffe, die Dopamin und seine Derivate umfasst.
Alternatives Splicing: Beim alternativen Splicing werden Exons, also die kodierenden Gen-Abschnitte des Erbguts einer Zelle, alternativ eingebaut oder herausgetrennt (also „gespleißt“).
Aminosäure: Eine Art von Verbindungen, die die Bausteine von Proteinen sind.
Athetose: Athetose ist eine Form von Bewegungsstörung. Sie ist durch langsame, wurm- oder schraubenartige Bewegungen der Extremitäten (vor allem der Hände) gekennzeichnet.
Autonomes Nervensystem: Teil des Nervensystems, der der willkürlichen Kontrolle entzogen ist und sich somit autonom (selbstständig) verhält, wie Atmung, Verdauung und Stoffwechsel.
Autosomal rezessiver Erbgang: Der autosomal-rezessive Erbgang ist eine Form der Vererbung, bei dem das veränderte Allel auf beiden homologen Autosomen vorliegen muss, damit ein Merkmal in Erscheinung tritt (phänotypisch) bzw. eine Erkrankung manifest wird. Nur homozygote Träger des betroffenen Allels tragen das Merkmal bzw. erkranken.
B
Ballismus: Als Ballismus bezeichnet man eine seltene Bewegungsstörung, die durch unwillkürliche, schleudernde Bewegungen gekennzeichnet sind.
Biosynthese: Aufbau chemischer Verbindungen in den Zellen des lebenden Organismus.
Blutplasma: Flüssiger Bestandteil des Blutes.
Bradykinesie: Allgemeine Verlangsamung der Bewegungen.
C
Cerebralparese (auch Zerebralparese): Eine Behinderung, die durch Hirnschädigungen vor, während oder kurz nach der Geburt entsteht und Störungen der Motorik und der Muskelspannung, Sprachstörungen und/oder andere medizinische Probleme verursacht.
Chorea: Erkrankung, die zu unwillkürlichen, unkontrollierten Bewegungen führt. Chorea äußert sich z. B. in raschen Bewegungen des Kopfs und der Extremitäten (Beine, Arme usw.) und ist auf eine Fehlfunktion der Basalganglien zurückzuführen.
Chromosomen: Chromosomen sind fadenförmige Gebilde im Zellkern und tragen die Erbinformation einer Zelle. Das Erbgut ist in Form von Genen in der Abfolge der Desoxyribonukleinsäure („DNS“, engl. DNA) kodiert. Abschnitte der DNS bilden in stark komprimierter Form zusammen mit verschiedenen Proteinen (insbesondere Histon-Proteinkomplexe) ein Chromosom. Eine menschliche Körperzelle beinhaltet 46 Chromosomen.
Computertomografie (CT): Ein Scan, bei dem mittels Computerbearbeitung von aus verschiedenen Richtungen aufgenommenen Röntgenaufnahmen eine Querschnittsaufnahme des Inneren des Körpers erstellt wird.
D
DDC-Gen: Beim DDC (auch bekannt als DOPA-Decarboxylase-Gen) handelt es sich um ein Gen auf Chromosom 7. Im Genlocus 7p11 kodiert es für das Enzym DOPA-Decarboxylase.
Dopamin: Durch Biosynthese entstehendes Amin, das zu der Gruppe der Katecholamine gehört. Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter des zentralen Nervensystems und dient zur Synthese von Noradrenalin und Adrenalin.
Dyskinesie: Störung des Ablaufs einer Bewegung. Damit können verminderte Beweglichkeit (hypokinetische Störungen) oder vermehrte Bewegung (hyperkinetische Störungen) gemeint sein.
Dystonie: Störung des normalen Spannungszustandes der Muskeln und Gefäße, die zu unwillkürlichen neurologischen Bewegungsstörungen (wie z. B. Athetose, Ballismus oder Chorea) führt.
E
EEG: EEG steht für: Elektroenzephalogramm, die Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Gehirns.
Elektroenzephalogramm (EEG): Ein Test zur Erkennung von Störungen des Gehirns; dazu werden kleine Metallelektroden auf der Kopfhaut platziert, die kleine elektrische Ströme der Hirnaktivität messen.
Enzym: In der lebenden Zelle gebildete komplexe Biomoleküle, die eine oder mehrere biochemische Reaktionen katalysieren. Enzyme steuern chemische Reaktionen und den Stoffwechsel des Organismus.
Enzymaktivität: Die Enzymaktivität ist ein Maß für die Anzahl der Substratmoleküle, die ein Enzymmolekül pro Zeiteinheit unter Substratsättigung umsetzen kann. Mit anderen Worten die Enzymaktivität beschreibt die Wirksamkeit bzw. die Reaktionsgeschwindigkeit eines Enzyms.
Epilepsie: Plötzlich auftretende Entladungsstörung von Neuronengruppen im Gehirn, die zu Krampfanfällen führt und mit spezifischen Verhaltens-, Befindens- und Bewegungsstörungen einhergehen. Laut Definition zeigen Epilepsien spezifische EEG-Muster und epileptische Anfälle (generalisierte oder fokale/partielle), die einmalig oder mehrfach im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten.
Ergotherapie: Therapie mit dem Ziel, Menschen mit psychischen oder körperlichen Schädigungen (durch systematische aktive Bewegung des Körpers oder einzelner Glieder oder durch geistige Arbeit) ein möglichst eigenständiges und uneingeschränktes Handeln zu ermöglichen.
Exon: kodierender Gen-Abschnitt des Erbguts einer Zelle
F
Familiäre Chylomikronämie-Syndrom (FCS): Das FCS ist eine angeborene, seltene und lebensbedrohende Krankheit, die den Körper am Verdauen von Fetten hindert. Selbst geringfügige Fettmengen können bei FCS-Patient:Innen eine medizinische Krise auslösen.
Friedreich’s Ataxie: Die Friedreich-Ataxie ist eine neurologische Krankheit, die meist im Kindesalter oder im frühen Erwachsenenalter einsetzt und fortschreitend verläuft. Die Ataxie (Störungen der Bewegungskoordination) kann durch eine Schädigung des Kleinhirns oder der Nervenfasern, die Informationen vom Rückenmark zum Kleinhirn weiterleiten, hervorgerufen werden. Bei der Friedreich-Ataxie sind diese sog. spinocerebellären Bahnen und das Kleinhirn degeneriert. Die Patient:Innen leiden unter Gleichgewichtsstörungen, Störungen der Tiefensensibilität sowie verschiedenen anderen Symptomen. Die Krankheit beeinträchtigt jedoch in der Regel nicht die intellektuellen Fähigkeiten.
G
Gastroenterologe: Ein Arzt, der auf die Erkennung und Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts spezialisiert ist.
Genetisch: Die Gene betreffend oder durch Gene bedingt; etwas, das vererbt wird und als angeboren gilt. Genetische Untersuchung: Ein Gentest, um Unterschiede, Abnormalitäten oder Veränderungen festzustellen, die Krankheiten verursachen können, oder um festzustellen, ob eine Person eine bestimmte Krankheit hat oder bekommen wird.
Gentest: Analyse der DNA, aus der Informationen über bestimmte Eigenschaften eines Individuums gewonnen werden können.
H
Hospitalisation: Unter Hospitalisation, auch Hospitalisierung genannt, versteht man die Einweisung in ein Krankenhaus bzw. im erweiterten Sinn auch die sich daraus ergebende Phase des Krankenhausaufenthalts. Das entsprechende Partizip lautet hospitalisiert. Alle negativen und schädigenden Folgen der Hospitalisation bezeichnet man als Hospitalismus.
Humangenetiker: Ein Arzt, der dafür ausgebildet ist, genetische Krankheiten zu erkennen und zu erforschen.
Huntington-Krankheit: Die Huntington-Krankheit, auch Chorea Huntington, ist eine erbliche Erkrankung des Gehirns. Durch einen Defekt im Huntington (HTT)-Gen wird ein fehlerhaftes Eiweiß gebildet, welches ursächlich dafür ist, dass bestimmte Gehirnzellen fortschreitend („progredient“) zerstört werden. Dies betrifft v.a. den Bereich des Gehirns, der für die Muskelsteuerung und grundlegende mentale Funktionen zuständig ist. Die Betroffenen leiden unter unwillkürlichen und unkoordinierten Bewegungen, Störungen des Gefühlslebens und der Muskelsteuerung einschließlich der Mimik. Außerdem ist der Muskeltonus der Betroffenen schlaff.
Hyperkinesie: Ein Sammelbegriff für eine Vielzahl unwillkürlicher, in Form und Entstehung unterschiedlicher Extrabewegungen.
Hypertonie (Hypertonus): Erhöhung eines Drucks oder einer Gewebespannung über die physiologische Norm hinaus. Bei erhöhter Spannung von Muskeln bezeichnet man dies als Hypertonus.
Hypokinese: Als Hypokinese bezeichnet man einen Zustand, der durch eine verminderte Beweglichkeit, Bewegungsarmut oder einen Mangel an Spontanmotorik gekennzeichnet ist. Der Begriff kann sich auf den Bewegungsapparat oder auf ein bestimmtes Organ (z.B. Herz) beziehen.
Hypotonie: Im Bereich der Muskeln beschreibt das eine niedrige Muskelspannung, häufig in Verbindung mit reduzierter Muskelkraft.
I
Inhibieren: hemmen, lähmen
Inzidenz: Anzahl der neu auftretenden Erkrankungen innerhalb einer Personengruppe von bestimmter Größe während eines bestimmten Zeitraums.
K
Katecholamine: Katecholamine (auch Catecholamine) sind eine biologisch und medizinisch wichtige Gruppe chemischer Stoffe, die das Dopamin und seine Derivate umfasst. Die wichtigsten natürlichen Katecholamine sind Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin (auch Epinephrin und Norepinephrin genannt).
Kinderneurologe (auch Neuropädiater): Ein Kinder- und Jugendarzt, der auf die Erforschung und Behandlung von Krankheiten und Beschwerden des Nervensystems spezialisiert ist.
Klonisch: Schüttelnd, krampfhaft zuckend (von Muskeln).
L
Liquor (Liquor cerebrospinalis): Die Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt.
Logopäde: Eine medizinische Fachkraft, die auf die Behandlung von Sprech- und Kommunikationsbeeinträchtigungen spezialisiert ist.
Lumbalpunktion (oder Liquorpunktion): Lumbalpunktion ist ein medizinisches Verfahren, bei dem Liquor (Nervenflüssigkeit) aus dem Rückenmark entnommen wird. Damit kann getestet werden, ob die Signale der Nervenzellen noch vorhanden sind, die z.B. beim AADC-Mangel nicht mehr richtig hergestellt werden.
M
Magnetresonanztomografie (MRT): Ein Verfahren, bei dem ein Magnetfeld und Radiowellen verwendet werden, um detaillierte Aufnahmen von Organen und Strukturen im Körper zu erstellen.
Maligne: bösartig, Krebs
Melatonin: Ein Hormon, das den Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers beeinflusst.
Metabolit: Substanzen, die während der Umwandlung einer chemischen Verbindung in eine andere entstehen.
Mitochondrien: Mitochondrien sind Zellbestanteile (Organellen), die auch als Kraftwerk der Zelle bezeichnet werden. Diese geläufige Bezeichnung entstammt ihrer wichtigsten Funktion nämlich der Produktion von Adenosintriphosphat (ATP), dem universellen Energieträger für alle Zellen. Mitochondrien besitzen eine eigene DNA und vermehren sich unabhängig von ihrer Mutterzelle.
Mitochondriopathie: Bei einer Mitochondriopathie sind an der für die Energiegewinnung der Körperzellen wichtigen Atmungskette beteiligte Eiweiße (Proteine) durch Genmutationen nicht funktionstüchtig, sodass nicht ausreichend Energie gewonnen werden kann. Darunter leiden vor allem Organe, die viel Energie benötigen, zum Beispiel das Gehirn oder die Augenmuskeln. Mitochondrien sind von einer Doppelmembran umschlossene Zellorganellen mit eigener Erbsubstanz (mitochondriale DNA, „mtDNA“), die über die Atmungskette das energiereiche Molekül Adenosintriphosphat (ATP) generieren und deshalb auch als Kraftwerke der Zellen bezeichnet werden. Sie befinden sich in fast allen Körperzellen und versorgen diese mit Energie (ATP), die vor allem aus Zucker oder Fettsäuren gewonnen wird.
Molekül: Moleküle bestehen aus verschiedenen Atomen und stellen die kleinste Einheit einer chemischen Verbindung dar, die die Eigenschaften des zugrundeliegenden Stoffes haben.
Multidisziplinär: Sehr viele Disziplinen umfassend, die Zusammenarbeit vieler Disziplinen betreffend.
Muskelspannung (Tonus): Das Maß der Spannung oder des Widerstands in einem Muskel in Ruhe oder bei Dehnung.
Muskelspasmus: Ein unkontrolliertes Zusammenziehen eines Muskels, das mit starken Schmerzen einhergehen kann.
Mutation: Eine Veränderung eines Gens.
Myoklonien: Myoklonien sind rhythmische oder arrhythmische Zuckungen an lokalen Muskelgruppen, multifokal oder generalisiert.
N
Nasale Kongestion: Verstopfte Nase.
Nebenprodukt: Eine Substanz, die während des Prozesses der Entstehung von etwas anderem anfällt.
Nervensystem: Ein Organsystem im Körper, das aus dem Gehirn, dem Rückenmark und den Nerven besteht.
Neurologisch: Den Aufbau, die Funktionen und Störungen des Nervensystems betreffend.
Neuromuskulär: Die Nerven und Muskeln betreffend.
Neuropädiater (auch Kinderneurologe): Ein Kinder- und Jugendarzt, der auf die Erforschung und Behandlung von Krankheiten und Beschwerden des Nervensystems spezialisiert ist.
Neurotransmitter: Eine chemische Substanz, die als Botenstoff Signale von einer Nervenzelle auf eine andere überträgt.
Noradrenalin: Noradrenalin oder Norepinephrin (INN) ist ein körpereigener Botenstoff, der als Stresshormon und Neurotransmitter wirkt. Als Körperhormon wird die Substanz im Nebennierenmark gebildet; als Neurotransmitter dagegen im Nervensystem produziert (im Locus caeruleus).
Nukleotid-Repeat: Als Nukleotide, auch Nucleotide, werden die Bausteine von Nukleinsäuren sowohl in Strängen der Ribonukleinsäure (RNS, engl. RNA) wie auch der Desoxyribonukleinsäure (DNS, engl. DNA) bezeichnet. Ein Nukleotid setzt sich aus einem Basen-, einem Zucker- und einem Phosphatanteil zusammen. Ein Nukleotid-Repeat bezeichnet eine Sequenz sich wiederholender Nukleotide.
O
Okulogyre Krisen: Episoden unwillkürlicher Bewegungen der Augen, während derer sich die Augen plötzlich unwillkürlich nach oben bewegen; können von einigen Sekunden bis zu mehreren Stunden dauern und mehrmals täglich oder mehrere Male pro Woche auftreten.
3-OMD: 3-O-Methyldopa ist ein Stoffwechselprodukt, dass bei Patient:Innen mit AADC Mangel vermehrt im Blut nachgewiesen werden kann.
Open reading frame (ORF): ORF (deutsch: offener Leserahmen) bezeichnet in der Genetik einen Abschnitt des genetischen Codes, dessen Leserahmen zwischen einem Startcodon und dem ersten Stoppcodon im gleichen Leseraster liegt. Der offene Leserahmen kodiert potentiell für die Aminosäuresequenz eines Peptids oder Proteins.
Oxidoreduktasen: Oxidoreduktasen sind Enzyme, die Redoxreaktionen katalysieren. Sie kommen in allen Lebewesen und in vielen wichtigen Stoffwechselwegen vor. Eine Redoxreaktion ist eine chemische Reaktion, bei der ein Reaktionspartner Elektronen auf einen anderen Reaktionspartner überträgt. Dabei wird der eine Reaktionspartner „reduziert“, der andere Reaktionspartner „oxidiert“.
P
Phänotyp: Durch Erbanlagen und Umwelteinflüsse geprägtes Erscheinungsbild (morphologische und physiologische Eigenschaften) eines Organismus; Beispiel: „zwischen Erscheinungsbild (Phänotyp) und genetischer Grundlage (Genotyp) unterscheiden“.
Phenylketonurie (PKU): Die Phenylketonurieist eine Erberkrankung des Eiweißstoffwechsels, die den Abbau der Aminosäure Phenylalanin verhindert. Phenylalanin sammelt sich so im Körper an und stört beim Kind die Entwicklung des Gehirns. Patient:Innen mit PKU müssen eine sehr strenge und Phenylalanin-arme Diät einhalten. Unbehandelt führt eine Phenylketonurie zu schweren geistigen Behinderungen
Physiotherapie: Behandlung bestimmter Krankheiten mit Wärme, Wasser, Strom usw. sowie Krankengymnastik und Massagen.
Post-translational: Bezeichnet zelluläre Vorgänge an Peptiden oder Proteinen, nachdem („post“) diese durch Übersetzung der zugrundeliegenden Messenger RNA (mRNA) am Ribosom in eine Aminosäuresequenz übersetzt („translatiert“) wurden.
Protein Modification: Bezeichnet die Veränderung von Proteinen, die meist post-translational stattfindet.
Plasma: Der farblose, flüssige Teil des Bluts.
Prävalenz: Rate der zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitabschnitt an einer bestimmten Krankheit Erkrankten (im Vergleich zur Zahl der Untersuchten).
Ptosis: Herabhängen des (gelähmten) Oberlides.
R
Reflux: Rückfluss in den Körper, beispielsweise aus dem Magen.
Rezeptor: Rezeptoren sind Biomoleküle, die sich in oder an den Zellmembranen befinden und physiologische Prozesse regulieren. Im Nervensystem befinden sich Rezeptoren am Ende einer Nervenfaser oder spezialisierten Zelle, an die Neurotransmitter andocken können, wodurch Reize aufgenommen und in Erregungen umgewandelt werden können.
Rezidivierend: wiederkehrend
Refraktär: unempfindlich, nicht beeinflussbar
Riley-Day-Syndrom: Das Riley-Day-Syndrom, auch Familiäre Dysautonomie, ist eine Erbkrankheit, die das vegetative Nervensystem betrifft. Typisch ist das Fehlen der Tränenflüssigkeit sowie eine beeinträchtige Koordination des Verdauungssystems. Außerdem kann es zu Blutdruckschwankungen, Sprachschwierigkeiten, fehlender Temperaturempfindung und Gangunsicherheit kommen.
Rudern: Wildes Winken oder Schaukeln.
S
Screening: An einer großen Anzahl von Objekten oder Personen in der gleichen Weise durchgeführte Untersuchung.
Serotonin: Serotonin ist ein biogenes Amin, das als Neurotransmitter im peripheren und zentralen Nervensystem vorkommt. Im Darm und im Nervensystem agiert Serotonin auch als hormonähnlicher Stoff, der verschiedene Organfunktionen reguliert.
Small molecules: siehe Molekül
Spezialist für Bewegungsstörungen: Eine medizinische Fachkraft, die speziell für Krankheiten ausgebildet ist, die die Bewegungsfähigkeit der Patient:Innen einschränken, zum Beispiel Parkinson, oder mit geringer Muskelspannung (Hypotonie) oder Zittern assoziiert sind.
Spinale Muskelatrophie (SMA): Die Spinale Muskelatrophie ist eine Erbkrankheit, bei der bestimmte Nervenzellen (Motoneuronen) absterben. Dadurch kommt es zu einer Degeneration der Muskulatur und allgemeiner Schwäche.
Splicing: Als Splicing (auch Spleißen) (englisch splice‚ miteinander verbinden, zusammenkleben) wird ein wichtiger Schritt der Weiterverarbeitung der Ribonukleinsäure (RNA) bezeichnet, der im Zellkern von Eukaryoten stattfindet und bei dem aus der prä-mRNA die reife mRNA entsteht. Die zunächst in der Transkription gebildete prä-mRNA enthält noch Introns (nicht kodierende Abschnitte der DNA innerhalb eines Gens) und Exons (kodierende Abschnitte der DNA, sog. Genabschnitte). Durch das Splicing werden die Introns entfernt und die angrenzenden Exons miteinander zur fertigen mRNA verknüpft.
Symptom: Ein Anzeichen einer Krankheit oder eine Veränderung eines Zustands, den/die der Patient:Innen bemerkt.
Symptomatische Therapie: Eine symptomatische Therapie dient lediglich der Behandlung der Krankheitsanzeichen (Symptome), nicht jedoch der Beseitigung der Krankheitsursachen.
Synthese: Vereinigung, Herstellung, Produktion
T
Tonisch: In der Physiologie und Neurologie bedeutet „tonisch“ einfach „steif“ oder „starr“. Beim Muskel spricht man von Muskeltonus oder Muskelspannung.
Transkriptionsregulatoren: Ein Transkriptionsregulator, auch Transkriptionsfaktor genannt, ist in der Molekularbiologie ein Protein, das im Prozess der Transkription (Ablesen der zellulären Erbinformation und kodieren in die Messenger RNA) eine regulatorische Funktion innehat. Z.B. können Transkriptionsregulatoren die Transkription der DNA durch die RNA-Polymerase (Enzym, das die Biosynthese der Nukleinsäuren steuert und für die Transkription der DNA verantwortlich ist) initiieren oder in der Regulation der Elongation (Verlängerung) und Termination (letzter Schritt der DNA-Replikation) beteiligt sein. Transkriptionsregulatoren können an die DNA binden und den Promotor aktivieren oder hemmen. Es gibt auch Transkriptionsfaktoren, die nicht direkt an die DNA, sondern zum Beispiel an andere DNA-bindende Proteine binden und damit diese wiederum regulieren.
Transformative Medikamente: Medikamente, welche bestimmte Erkrankungen in der Behandlung gegenüber der herkömmlichen Behandlung an einem anderen, oftmals neueren und zielgerichteteren Ansatz bekämpfen.
Translation: Bezeichnet in der Molekularbiologie das Ablesen des kodierten genetischen Codes auf der Messenger RNA (mRNA) und Übersetzen am Ribosom in die entsprechende Proteinsequenz.
Transthyretin-Amyloidose: Transthyretin-Amyloidosen können erblich („hereditär“) oder nicht-erblich bedingt sein. Hereditäre Amyloidosen entstehen, wenn körpereigene Proteine genetisch so verändert sind, dass sie ihre normale Struktur verlieren und dadurch im Blut unlöslich werden. Bei der Transthyretin-Amyloidose liegt eine Veränderung des Bluteiweißes Transthyretin (TTR) vor. Im Alter kann sich TTR durch gestörten Eiweißabbau ebenfalls als Amyloid ablagern, auch wenn keine Mutation vorliegt.
Tremor: Durch rhythmisches Zucken bestimmter Muskeln hervorgerufene rasche Bewegungen einzelner Körperteile.
U
UTRs: Untranslatierte Regionen. Abschnitte der mRNA, die in den Randbereichen der mRNA liegen und nicht für eine bestimmte Proteinsequenz kodieren, jedoch regulatorische Sequenzen beinhalten können.
V
Vektor (Bedeutung in der Biologie): Träger oder Überträger (z.B. von Krankheiten oder auch Genmaterial)
Virologie: Die Virologie beschreibt die Wissenschaft und die Lehre von den Viren. Die Virologie charakterisiert und klassifiziert die bisher beschriebenen Viren. Sie erforscht deren Eigenschaften und Vermehrung sowie die Prävention und Behandlung von Virusinfektionen
Vorstufe: Eine Substanz, aus der eine andere Substanz hergestellt wird.
Z
Zerebralparese (auch Cerebralparese): Eine Behinderung, die durch Hirnschädigungen vor, während oder kurz nach der Geburt entsteht und Störungen der Motorik und der Muskelspannung, Sprachstörungen und/oder andere medizinische Probleme verursacht.